Die Anfänge des Unternehmens.
Unternehmergeist, Mut und das Gespür für kommende Entwicklungen − damit beginnt die GAW-Geschichte. Im Jahr 1951 entschließt sich DI Erhardt Pildner-Steinburg (1912-1974) zur Gründung des „Grazer Armaturen-Werks“. Mit fünf Mitarbeitern nimmt das Unternehmen seinen Betrieb zunächst in einer Garage auf. Hergestellt werden Antriebselemente für Holzbearbeitungsmaschinen sowie Stoffschieber.
Diese erweisen sich als besonders gefragt: Eine erste Großbestellung über 100 Stück erfolgt bereits im Gründungsjahr. Um termingerecht liefern zu können sind größere Räumlichkeiten nötig. Am neuen Firmensitz in der Keplerstraße und infolge der guten Auftragslage wächst das Grazer Armaturen-Werk weiter.
Eine Lohnliste von 1955 weist bereits 19 Beschäftigte aus.
Grazer Armaturen-Werk.
Am 7. November 1957 wird das Unternehmen offiziell ins Handelsregister eingetragen. Inzwischen hat sich die Papierindustrie zum wichtigsten Geschäftsfeld entwickelt. Zum rasch wachsenden Kundenstamm zählen neben den österreichischen Papierherstellern auch zunehmend internationale Industriebetriebe. Ein Blick auf die Produktpalette zeigt die Bandbreite: Angeboten wird der speziell für die Anforderungen der Papierindustrie entwickelte „GAW Spezial-Stoffschieber“. Hinzu kommt ein umfassendes Sortiment der modernsten Bimetall-Kondensatableiter.
Im dazugehörigen Bicona-Prospekt ist bereits die heutige Anschrift Puchstraße 76 vermerkt. An diesem Standort wird das Grazer Armaturen-Werk 1962 heimisch.
Vom Armaturenwerk zum Industrieanlagenbauer.
In der Puchstraße wird ein neues Kapitel in der Firmengeschichte geschrieben: Mitte der 1960er-Jahre gelingt der Einstieg in den Anlagenbau mit einer der ersten Kaolinauflösungsanlagen für die Papierfabrik Steyrermühl.
1974 verstirbt der Unternehmensgründer. Seine Söhne Mag. Jochen Pildner-Steinburg und Ing. Jörg Pildner-Steinburg setzen gemeinsam mit Peter Stuffer und weiteren Begleitern den eingeschlagenen Weg erfolgreich fort.
Stetige Internationalisierung.
Internationalisierung wird in der damaligen Zeit jedoch nicht am Reißbrett geplant, sondern sie entsteht aus dem stetigen Streben und Handeln der Agierenden. Aufträge aus bisher unbearbeiteten Ländern verstehen die Brüder Pildner-Steinburg stets als Chance neue Beschaffungs- und Absatzmärkte zu erschließen.
In den 80er und 90er Jahren gründen sie die ersten Tochtergesellschaften in Kanada, den Vereinigten Staaten von Amerika sowie in Südafrika. Dazu beginnen sie mit dem Aufbau eines umfassenden Vertreternetzwerks. Das Produktportfolio wird dabei ständig erweitert und sie entwickeln die GAW technologies zu einem Turn-key Anlagenbauer für Rohstoff-, Chemikalien- und Streichfarbenaufbereitungsanlagen. In den weiteren Etappen folgt die Gründung von Tochtergesellschaften in Brasilien, China und Indien. Stets mit dem Ziel vor Augen mit den Kunden direkt und vor Ort zusammenarbeiten zu können.
Persönliches Engagement.
Unter ihrer Führung gelingt es, sich als Anlagenbauer international zu etablieren. und frühzeitig mit bereichsübergreifender Zusammenarbeit vertraut zu werden. Auf Grund ihres persönlichen Engagements schaffen sie es, Hierarchien flach, Strukturen flexibel und Entscheidungswege kurz zu halten sowie ihren Mitarbeitern Teamgeist und Eigenverantwortung vorzuleben.
Durch die klare Trennung zwischen dem von Jochen Pildner-Steinburg abgedeckten kaufmännischen und dem von Jörg Pildner-Steinburg abgedeckten technischen Bereich ist man sich auch in 40 Jahren nur selten in die Haare gekommen. Und das, woran andere Mehr-Geschäfts-Unternehmen mit großer Regelmäßigkeit scheitern, ist für die GAW Gruppe seit Dekaden gelebte Praxis. Diese über Jahrzehnte verinnerlichte Gepflogenheit führte konsequenterweise zu einem weiten Synergieverständnis und zum Erwerb der notwendigen Kompetenzen, neben operativen, auch Management-, Marktmacht- sowie finanzielle Synergien zu realisieren und erfolgreich zu managen.
Zusammenspiel der Kräfte.
Die Brüder Pildner-Steinburg bündelten ihre Kräfte zur GAW Gruppe und entwickelten, einen weltweit agierenden Technologiekonzern. Das operative Geschäft der GAW Gruppe ist in den Konzernbereichen Papier- & Zellstoff-, Automobil-, Chemie- und Kunststoffindustrie sowie Automatisierung gebündelt.
Die GAW Gruppe heute mit über 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von 133 Millionen Euro an achtzehn Standorten niedergelassen und unterhält ein umfassendes Netzwerk aus Produktions-, Service- und Vertriebseinheiten auf allen Kontinenten der Erde.
Nach 42 Jahren an der operativen Spitze des Unternehmens haben sie die Geschäftsführung weiter gegeben um sich vollends ihrer Agenda in der GAW Holding zu widmen.
Ihre imposante unternehmerische Leistung wurde mit einer Vielzahl an Auszeichnungen gewürdigt. Beispielsweise wurden sie mit dem österreichischen Exportpreis, als „Bestes Familienunternehmen“, als „Hidden Champion“, als „Innovationsführer“, sowie für ihr „Lebenswerk“, um nur ein paar zu nennen, ausgezeichnet.
Also lassen wir die Fakten wirken.
Papier und Karton.
Ein wesentlicher Teil der weltweiten Produktion von beschichtetem Papier und Karton erfolgt mittels Aufbereitungsanlagen der GAW.
Automotive.
Weltmarktführende Automobilhersteller vertrauen auf Fördertechnik aus dem Hause GAW.
Plastik.
Spezialmaschinen und Recyclinganlagen der Unternehmen der GAW Kunststoffsparte sind rund um den Globus erfolgreich etabliert..
Automation.
automationX® Lösungen unserer Automatisierungssparte wurden in den Bereichen Industrie, Infrastruktur und Energie stetig vorangetrieben.
Die Geschichte geht weiter - it's a family affair.
GAW bleibt auch in Zukunft ein Familienunternehmen, in dem ein Wertekanon von Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Handschlagqualität und Fleiß gelebt wird. Die Familie Pildner-Steinburg versteht den Wandel als Chance, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen, sich zu stärken und sich weiterzuentwickeln.
Mit der Neubesetzung der GAW technologies Geschäftsführung aus den eigenen Reihen ist im Jahr 2016 ein Generationensprung gelungen, der den Fortbestand und die Stabilität des Familienunternehmens gewährleistet.